Frühere Spuren der DJK in Kleve Schon wenige Jahre nach der Gründung der Deutschen Jugendkraft, die 1920 in Würzburg als „Verband für Leibesübungen in katholischen Vereinen“ erfolgte, fanden sich auch hier sportlich interessierte Leute, die eine DJK-Sportgemeinschaft für Kleve in seinen damaligen Stadtgrenzen gründeten und ihr den Namen „Lohengrin“ gaben. Das genaue Datum der Gründung ist aus dem Vereinsregister des Amtsgerichts Kleve nicht festzustellen, denn die junge Sportgemeinschaft war dort zunächst nicht eingetragen, also kein e. V. Auch die Liegenschaften der Stadt Kleve, die dem Verein ein Gelände zwischen Tiergartenstraße und Schützenhaus für sportliche Zwecke überlassen hatte, ergeben keinen Anhaltspunkt für das Gründungsjahr. Wohl ist in ihnen vermerkt, dass der junge Verein bereits 1926/27 auf dem ihm überlassenen Gelände mit einem Kostenaufwand von 12.000 RM das Platzhaus errichtete.
Als 1934 der DJK-Verband von den nationalsozialistischen Machthabern zwangsaufgelöst wurde, führte der Verein ohne die DJK-Bezeichnung unter dem Namen „VfL. Lohengrin Kleve“ seine sportliche Tätigkeit weiter und wurde mit diesem Namen am 9. Mai 1935 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Kleve unter Nr. 80 eingetragen. Bereits am 20. März 1936 wurde der Name in „Sportvereiningung S.u.L.“ geändert. Daraus ist zu schließen, dass damals der manchen älteren Klevern noch in der Erinnerung befindliche Zusammenschluss von „VfL. Lohengrin“ und dem „Sportverein Sparta“ stattgefunden hat. Nach einer bei der Vereinsregisterakte Nr. 80 befindlichen Niederschrift haben sich dann zehn Jahre später, im Jahre 1946, die „Sportvereinigung S.u.L.“ und der „V.f.B. 03 Kleve“ zusammengeschlossen.
1953 – 2005 „Früher hieß ich Lohengrin, Rhenania heiß ich jetzt“, so war es im Jahre 1955 beim Klever Rosenmontagszug auf dem Wagen der DJK Rhenania in großen Lettern zulesen. Diese DJK Lohengrin war es, die bis zum Verbot aller DJK-Vereine in Deutschland die DJK-Gemeinschaft in Kleve bildete. Sie trug ihren Spielbetrieb auf dem Sportplatz am Klever Schützenhaus aus. Nach dem 2. Weltkrieg entstanden wieder verschiedene DJK-Vereine und auch in Kleve sollte ein solcher Verein nicht fehlen. Es war jedoch erst im Jahre 1953, als sich mehrere Interessenten zu einer Beratung trafen und die Neugründung eines DJK-Vereins beschlossen. Dieser Beratung wohnten Pastor van Husen, Kaplan Mühlhoff, Kaplan Besten, Studienrat Giesen, Berufsschuldirektor Fonck, Studienrat Kraftczik, Landgerichtsrat Schnütgen, Gewerbelehrer Gruitrooy, Bauingenieur Hetzer und Maschinenbauer Kisters bei. Es wurden Vorschläge für die Zusammensetzung eines Vorstandes gemacht und man lud zu einer Gründungsversammlung am 8. März 1953 in die Aula des Staatlichen Gymnasiums ein. Etwa 50 Personen waren der Einladung gefolgt, darunter Herr Prälat Ludwig Wolker.
Man fasste Beschlüsse, beriet, welche Sportarten betrieben werden sollten und wählte einen Vorstand, der von den folgenden Herren bekleidet wurde: 1. Vorsitzender: Heinrich Fonck 2. Vorsitzender: Carl Schnütgen Geschäftsführer: Gerhard Gruitrooy Kassenwart: Helmut Duffner Geistl. Beirat: Studienrat Giesen Fußballobmann: Peter Walterfang Tischtennisobmann: Franz Sevens Schwimmobmann: Otto Hoyboom
Durch diese Wahlen war der Grundstock gelegt und die Vorbereitungsarbeiten der Gewählten konnten beginnen. Es waren viele Anfangsschwierigkeiten zu bewältigen, denn es waren weder Sportplatz, Turnhalle noch andere Sportaustragungsmöglichkeiten vorhanden. Nach Verhandlungen mit dem SV Rindern erklärte sich dieser bereit, seine Platzanlage der DJK Rhenania zur Mitbenutzung zur Verfügung zu stellen. Nachdem diese Vorbedingungen erfüllt waren, konnte die Einreihung der Mannschaften in die Spielgruppen vorgenommen werden. Nach Austragung mehrerer Freundschaftsspiele – das erste Spiel fand gegen SSV Reichswalde statt – wurde die 1. Mannschaft im Spieljahr 1953/54 in die 2. Kreisklasse eingereiht. Die Heimspiele wurden wie erwähnt auf dem Platz des SV Rindern ausgetragen. Aus kleinsten Anfängen heraus hat die 1. Fußballmannschaft das erste Spieljahr mit einem Mittelplatz abgeschlossen. Es war eine gute Kameradschaft vorhanden. Nach den Spielen traf man sich im Lokal „Zum Bären“ oder privat beim Fußballobmann Peter Walterfang.
Zu Beginn des Jahres 1955 gelang es de Vereinsführung unter großer Eigenleistung der Mitglieder, den Sportplatz am Schützenhaus behelfsmäßig herzurichten. Das Spielfeld war schwerer Mutterboden und mit viel Unrat versehen. Die ersten Umkleidemöglichkeiten schafften die Patres des Herz-Jesu-Klosters, später stellte Sportfreund Leo Pontzen seine Umkleidekabinen und Duschen zur Verfügung. Im Jahre 1958 wurde das Platzhaus mit großer Eigenleistung gebaut. Durch mehrere Spielerzugänge hatte man sich verstärkt und erreichte im dritten Spieljahr eine Aufstiegsrunde, die mit acht Vereinen ausgetragen wurde. Man belegte jedoch nur den vierten Platz, derweil die drei Erstplatzierten aufstiegen. Auch eine Reserve-, und Schülermannschaft nahm am Spielbetrieb teil. Trainer der Senioren war in den ersten Jahren Herr Cichon, später Herr Kosel. Da die Platzanlage in den ersten Jahren wieder in einem schlechten Zustand geraten war, wurde im Jahre 1959 eine Platzeinsaat vorgenommen. Wiederum konnte man nach Rindern ausweichen, wo uns der SV Rindern in dankenswerter Weise seine Platzanlage zur Verfügung stellte.
Nach einer erfolgreichen Zeit kehrte jetzt eine kleine Krise ein. Der Wechsel des Fußballobmannes von Peter Walterfang über Leo Potzen, Arnold van Hezik, Erwin Aymann und Karl Remmen hatte sich nicht zum Besten ausgewirkt. Der Spielbetrieb litt sehr unter dem Platzausfall sowie unter dem Fehlen eines Trainers, bis zum Jahre 1959 Werner Görtz für die Trainertätigkeit gewonnen werden konnte. Drei Jahre hintereinander erreichte die 1. Mannschaft den zweiten Platz und verpasste nur knapp den Aufstieg zur 1. Kreisklasse. Aber dennoch war ein großer Aufschwung zu verzeichnen. Mehrere Spieler aus dem eigenen Nachwuchs stießen zu den Senioren. Man erreichte im Spieljahr 60/61 die Herbstmeisterschaft, die groß im Lokal „Zur alten Mühle“ gefeiert wurde.
Im Jahre 1963, anlässlich des zehnjährigen Vereinsbestehens, war unsere Platzanlage vollständig hergerichtet und man beging am 30. Juni die offizielle Platzeinweihung. Am Vormittag fand unter großer Beteiligung der Mitglieder und Gäste ein Gottesdienst auf dem Sportplatz statt. Die erste Mannschaft hatte in diesem Spieljahr den Aufstieg zur 1. Kreisklasse geschafft und veranstaltete ein großes Turnier, darunter mit den Sportfreunden von der Unitas Veenendaal, womit seit 1958 freundschaftliche Verbindungen bestehen. Im Spieljahr 1965/66 gelang der zweiten Mannschaft der Aufstieg in die 2. Kreisklasse. Auch eine dritte Mannschaft konnte zu dieser Zeit bereits gestellt werden. Als Fußballobmann fungierte Karl-Heinz Küsters, der von mehreren Ausschussmitgliedern in seiner Arbeit unterstützt wurde. Die Aufgaben des Fußballobmannes wurden von 1965-67 von Willi Winters, von 1968-70 von Walter de Ridder und ab 1971 von Willi Ingensand wahrgenommen.
Nachdem es mehrere Trainer bei der DJK Kleve mit wechselndem Erfolg versucht hatten, kam zu Beginn der Spielzeit 1967/68 Josef Waßer als Trainer zu uns. Mit einjähriger Unterbrechung hat Josef bei uns gute Arbeit geleistet, bis er nach Beendigung der Spielzeit 1973 seinen Abschied nahm. Ihm folgte dann der uns noch allen gut bekannte „Kalli“ Ketz, der nach dem Abstieg unserer 1. und 2. Mannschaft im Jahre 1977 von Falk Lachmann abgelöst wurde.
Viermal nacheinander von 1968-1972 belegte unsere 1. Mannschaft den 2. Tabellenplatz und 1973 konnte die 2. Mannschaft auch den Sprung in die 2. Kreisklasse schaffen. Der eben genannte Zeitraum kann als sehr erfolgreiche Zeit für die Fußballabteilung angesehen werden. Denn auch die Jugend konnte hier mehrmals mit Gruppen- und Kreismeisterschaften aufwarten, ebenso wie mit den von Heinz Peters und Klaus Basten organisierten Irland-, Berlin- und Finnlandfahrten.
Nachdem 1968 unter großer Eigenleistung der Mitglieder die Lichtanlage auf unserem Sportplatz erstellt war, wurde 1974 der Bau des 2. Rasenplatzes in Angriff genommen. Die feierliche Einweihung dieser neuen Platzanlage wurde dann im Juni 1976 begangen.
Sportlich zeichneten sich die folgenden Jahre durch einen häufigen Aufstieg in Kreisliga A bzw. Abstieg in die Kreisliga B aus. 1979 übernahm Helmuth Giezenaar die Trainingsleitung und wurde 1982 durch Stefan Koenen abgelöst. In dieser Zeit erfreute sich unsere Fußballabteilung großen Zulaufs. Anfang der 80er Jahre konnten wir sogar fünf Seniorenmannschaften stellen. Die gute personelle Situation, vor allem aber das nicht mehr zeitgemäße Platzhaus führten zu der konkreten Planung einer neuen Sportstätte am „Stillen Winkel“. Unter dem unermüdlichen Einsatz vieler Vereinsmitglieder, aber vor allem durch das große Engagement von Werner Verfürth, Willi Ingensand, Heinz Walterfang und Werner Peekel, wurde ein neues Platzhaus gebaut und 1984 in Verbindung mit einem zusätzlichen Rasenplatz eingeweiht.
Das alte Platzhaus fiel dann einige Jahre später den Baggern zum Opfer und auf dem „alten Platz“ grasen heute die Pferde des Tiergartens. Mit Wehmut schloss man diese Sportstätte, hatte man hier doch so manche Schlacht geschlagen. Als Ersatz gab es aber eine moderne Platzanlage, auf der sich auch schon bald wieder der fußballerische Erfolg einstellte: Unter dem heutigen 1. Vorsitzenden Theo Broekmans stiegen wir 1985 in die 1. Kreisklasse auf. Nach vier erfolgreichen Jahren unter Theo folgte eine lange Phase in der Kreisliga B. 1989 schaffte unsere „Reserve“ den Aufstieg in die 2. Kreisklasse und konnte sich hier über zwei Spielzeiten behaupten.
Nach häufigen Trainerwechseln stieg erst 1995 die 1. Mannschaft unter Willi Tüchthuisen wieder in die Kreisliga A auf. Karl Beaupoil schaffte es dann mit einer relativ jungen Truppe vier Jahre in dieser Spielklasse zu bleiben. Erst im fünften Jahr stieg man dann unter Hubert Naß wieder ab. Unter Hubert Naß spielte man in der Kreisliga B zwar immer oben mit, schaffte jedoch den erhofften Aufstieg nicht. Seit Beginn der Spielzeit 2002/03 ist Ingo Pauls als Spielertrainer für die DJK aktiv. Direkt in seinem ersten Trainerjahr bei uns und anlässlich des 50. Vereinsbestehens schaffte die 1. Mannschaft völlig unerwartet den Aufstieg in die Kreisliga A. Als krasser Außenseiter hielt man Saison für Saison die Klasse. Nach fünfjähriger herausragender Trainertätigkeit verließ Ingo Pauls die DJK als gut aufgestellten A-Ligisten. Nach einem weiteren Jahr unter Trainer Jürgen Zeegers übernahm Klaus Veenker zur Saison 2008/2009 die Geschicke im Seniorenbereich und konnte für weitere zwei Jahre die A-Liga halten ehe der angestrebte und eingeleitete Verjüngungsprozess einen Abstieg in die Kreisliga B forderte. Nach erfolgreicher vierjähriger Arbeit Veenkers, gelang der DJK zur Saison 2012/2013 ein Überraschungscoup. Es gelang zum Jubiläumsjahr, den Trainer Ingo Pauls für eine weitere Spielzeit an die DJK zu binden, um mit einer gut aufgestellten Mannschaft das Projekt „Wiederaufstieg in die Kreisliga A zum 60-jährigen Vereinsjubiläum“ anzugehen.
Seit 2008 wird zudem viel Energie in den komplett verschwundenen Jugendbereich der DJK investiert – mit Erfolg! Der Verein stellt wieder Mannschafen für Kinder und Jugendliche in Spielgemeinschaften mit kooperierenden Vereinen. Die Jugendarbeit stellt heute wieder ein sehr wichtiges Standbein der nachhaltigen Vereinsarbeit der Rhenanen dar und genießt einen hohen Stellenwert im Verein.